Zu Beginn des Jahres 2019 lernte ich die bezaubernden Plastiken der katalanischen Bildhauer Joan Coderch und Javier Malavim kennen. Die Bronze-Figuren sind gerade einmal einen Meter groß, strahlen aber eine Kraft und Körperlichkeit, wie ich es selten in einer Skulptur dieser Größe gesehen habe. Vielleicht war die Wirkung der hölzernen Moriskentänzer von Erasmus Grasser, die dieser 1480 kreierte, damals eine ähnliche für seine Zeitgenossen; auch Edgar Degas’ “Grande Danseuse/ Petite Danseuse” oder die sinnlichen Arbeiten Auguste Rodins wickeln noch heute unseren Blick ein. Drei “Erbstücke” der europäischen Kunstgeschichte, die von der Länder übergreifenden Wirkung der Kunst zeugen, die weit über die europäischen Grenzen hinausreichen.
Wenige Tage nach meiner ersten Begegnung mit Coderchs und Malavims “The Great Swan” und “Swan Dance” schaute ich mir die Plastiken noch einmal genauer an. Ihre Bewegungen sind so unglaublich gut gebildet – sie würden G.E.Lessing ein weiteres Exempel für den von ihm beschriebenen “fruchtbaren Augenblick” bieten…
Ich musste über sie schreiben.
Die Übersetzung ins Katalanische besorgte freundlicherweise Daniela Schulz. Sie ist hier abrufbar.